Wissenswertes

Abhängigkeit bez. -sucht entwickelt sich in der Regel langsam. Die Bindung an die Droge Alkohol kann jedoch sehr stark werden und entsprechend schwer zu überwinden sein. Das Fehlen des Alkohols führt bei Abhängigen zu Entzugs-erscheinungen wie Schlafstörungen, Schweißausbrüchen und morgendlichem Zittern bis hin zu Krampfanfällen, optischen und akustischen Halluzinationen „weiße Mäuse” und dem „Delirium tremens” sowie Unruhe, Gereiztheit, vielfältigen Ängsten und depressiven Verstimmungen bis hin zu Selbstmordgedanken. Alkoholabhängige sterben überdurchschnittlich häufig durch Selbsttötung.

Alkoholabhängige sind unfähig, ihren Alkoholkonsum dauerhaft und in Übereinstimmung mit ihrem Willen zu steuern.

Aber: Alkoholabhängigkeit ist nicht eine Frage der konsumierten Alkoholmenge! Es gibt sowohl Alkoholabhängige, die zeitweise abstinent leben (Quartalssäufer) als auch solche, die zwar ihren täglichen Konsum kontrollieren können, jedoch selbst zu kurzen Abstinenzphasen unfähig sind (Spiegeltrinker).

Je weiter die Alkoholabhängigkeit bzw. die Suchtentwicklung fortschreitet, desto gravierender werden die körperlichen, geistigen, seelischen und sozialen Schäden. Sie verstärken sich teilweise gegenseitig, so dass Alkoholabhängige ab einem gewissen Punkt immer rascher auf den Zusammenbruch hinsteuern. Schuld- und Schamgefühle können zum Rückzug aus Freundschaften führen, während gleichzeitig die zunehmende Isolation zu verstärktem Alkoholkonsum führt. Oder: Nach der Trennung von der Familie werden Ernährung und äußere Erscheinung vernachlässigt, und der soziale Abstieg beschleunigt sich dadurch.

Leider gelingt es vielen Alkoholkranken „aus Scham und aus Angst vor dem Verlust ihrer Droge“ erst sehr spät, sich ihre Situation einzugestehen und Hilfe anzunehmen.


Auszug aus der Broschüre „Alkohol“ ( Basis Informationen, S.16 ) mit freundlicher Genehmigung der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS)